Genuss-Tipps für Münchner Schmankerl

Brezen

Der höchste Frühstücksgenuss eines Münchners ist eine frische Breze. Dieses Laugengebäck schmeckt als Butterbrezen direkt aus der Tüte an der Bushaltestelle oder als Pflichtbeilage eines Weisswurst-Frühstücks mit süßem Senf. 

Der Ursprung ist ungewiss. Wir glauben, dass ein Münchner Mönch, inspiriert von der Gebetshaltung seiner Mitbrüder - die über der Brust verschränkten Arme - den Teig zur uns heute bekannten Brezenform schlang. Das würde auch den althochdeutschen Namen „Brezitella“ erklären, der auf das lateinische Wort für „Ärmchen“ verweist. Die Brezen galt früher als „heiliges Gebäck“ und wurde nur in der Zeit vor Ostern hergestellt.  

 

Wo: Vor Kurzem erhielten vier Münchner Betriebe den Staatsehrenpreis für das bayrische Bäckerhandwerk: Rischart, Maximilian Stadler (Marktstr. 18, München-Schwabing), Heinz Hoffmann (Reutterstraße 42), sowie die Brotmanufaktur Schmidthier (Augustenstraße 70). (Noch ein Tipp für die Preussen: Bitte NIE eine Brezel statt Brez'n bestellen!)


Weißwurst

Ob waschechter Einheimischer oder Zuagroaster, bei keinem darf sie auf einem echt bayerischen Brotzeitteller fehlen: die Weißwurst. Eigentlich schmeckt die Weißwurst nur mit einem gut eingeschenkten Weißbier, frischen Brezen und dem süssen bayerischen Hausmacher Senf. Inzwischen hat es sich auch rumgesprochen, dass auch der Bayer die Wurst nicht zuzzelt, sondern geschickt mit Messer und Gabel mit einem beherzten Längsschnitt aus der Haut befördert.  Ob der Münchner Wirt Sepp Moser tatsächlich im Jahr 1857 die Wurst erfunden hat, ist nicht gesichert. Das Rezept ist kein Geheimnis: frisches Fleisch, halb Schwein und halb Kalbfleisch, Rückenspeck und viel Eis, werden zusammen mit frischer Petersilie, Zwiebeln, Zitronenabrieb, weißem Pfeffer, Kardamom, Muskatnuss und Mais zerkleinert und vermengt.

 

Wann: Natürlich isst der Bayer sie am allerliebsten am Vormittag

Wo: Wichtig sind frische Zutaten und die verwenden viele Traditionsbetriebe der bayerischen Fleischerinnung ausschließlich: Magnus Bauch in Unterhaching und in der Talkirchner Straße ist eine "Institution"! Auch viele andere Metzgereien machen saugute Würste!


Schweinsbraten

Auch wenn Sie sich vorgenommen haben, weniger (Schweine-)Fleisch zu essen: Ein Gast in München sollte nicht auf den Genuss des traditionellen Schweinsbraten verzichten. Die für die bayerische Küche typische Bratensauce entsteht durch Zugabe von Fleischbrühe und Dunkelbier. Serviert wird er warm meist mit Semmel- oder Kartoffelknödeln sowie Sauerkraut oder Krautsalat, manchmal auch Blaukraut (Rotkohl). Kalt wird der Schweinsbraten hingegen mit frisch geriebenem Kren (Meerrettich) und Brot gegessen. Gewürzt wird, je nach Rezept meist mit Kümmel, Koriander, Majoran und Knoblauch. Feinschmecker lieben die "resche" Kruste, also eine besonders knusprige Schwarte, die jedoch das Essen mit Messer und Gabel

durchaus vor eine Herausforderung stellt.

 

Wo: Schweinsbraten gehört zum Standardangebot der bayerischen Gastronomie und steht somit bei jedem gutbürgerlichen Restaurant und auch bei Gasthäusern mit einfacher Küche auf der Karte. Da auch ein gut eingeschenktes Helles hervorragend dazu schmeckt, erhält man in fast jedem renommierten Wirtshaus in München einen guten Schweinsbraten zu fairen Preisen.


Auszogene

Auszogene (bair., zu hochdeutsch  Ausgezogene) sind ein traditionelles Gebäck der süddeutschen Küche. Die Krapfen, auch Küchle (Kiacherl oder Kiachl) genannt, bestehen in der Regel aus reinem Hefeteig - zum Teil auch mit Rosinen. Der Teig wird so geformt, dass die Küchle in der Mitte ganz dünn sind und außen einen gleichmäßigen dicken Wulst haben. Sie werden in heißem Schmalz schwimmend ausgebacken und mit Puderzucker bestreut, daher auch Schmalznudel genannt. Diese hat auf dem Wulst einen dünnen weißen Rand, da es während des Frittierens auf dem heißen Fett schwimmt. Auszogene wurden früher hauptsächlich in der Erntezeit und zu hohen Festtagen, besonders zur Kirchweih oder Dult gebacken. Manchmal wird sogar zwischen „katholischen“ und „evangelischen“ Küchle unterschieden, je nachdem, ob die Mulde (katholisch) oder die Erhebung (evangelisch) mit Puderzucker überzogen ist.

 

Wo: Siehe Brezen - manche sagen die leckersten Schmalznudeln gibt es im Café Frischhut, Prälat-Zistl-Straße 8, 80331 München

 


Bier

 In den Oktoberfest-Zelten darf nach langer Tradition nur Münchner Bier ausgeschenkt werden. Dieses zeichnet sich durch eine lange Tradition und daher Erfahrung im Brauen und natürlich die strikte Einhaltung des Reinheitsgebotes aus. 

1328 gegründet gilt die Augustiner Brauerei als die älteste der Stadt München. Sie hat ihre Wurzeln im Augustiner-Kloster in der Neuhauser Gasse. Schon damals gab es in dem Kloster auch einen eigenen Ausschank, später zog die Brauerei im 19. Jahrhundert zunächst in die Neuhauser Straße 27 um, wo noch heute die beliebte Augustiner-Gaststätte existiert, später dann in die Landsberger Straße, wo die Brauerei bis heute ihren Sitz hat und wo sich das urige Bräustüberl mit einer großen Auswahl an bayerischen Speisen befindet. Die Biergärten des Augustinerkellers und des Hirschgartens sind in München sehr beliebt. 

 

Die Hacker Pschorr Brauerei wurde 1417 bei der heutigen Gaststätte "Altes Hockerhaus" in der Sendlinger Straße gegründet und entwickelte sich im 18. Jahrhundert unter dem Ehepaar Joseph Pschorr und Maria Theresia Hacker zu Münchens führender Brauerei. Hacker und Pschorr wurde später von den Söhnen als getrennte Brauereien weitergeführt und ist erst seit 40 Jahren wieder eine gemeinsame Marke. 

 

Die Hofbräu Brauerei wurde 1589 unter Wilhelm V. gegründet. Seinen ursprünglichen Sitz hatte die Brauerei zunächst angrenzend an die Ludwigsburg und später am so genannten Platzl im Hofbräuhaus, wo auch heute noch das berühmte Wirtshaus steht. Im 19. Jahrhundert wurde die Brauerei verstaatlicht und zog aus Platzmangel in die Innere Wiener Straße um, wo sich noch heute der Hofbräukeller mit einem der schönsten Biergärten Münchens befindet. Seit etwa 30 Jahren befindet sich die Brauerei nun in München-Riem. Mit 6,3% ist das Hofbräu-Bier das stärkste unter den Wiesn-Bieren und wird nur im Hofbräuzelt ausgeschenkt.

 

Die Geschichte der Löwenbräu-Brauerei begann Anfang des 16. Jahrhunderts in der Löwengrube. Im 19. Jahrhundert zog das Unternehmen an die Nymphenburger Straße um, wo es noch heute ansässig ist. Hier entwickelte es sich unter der Familie Brey geschickt zur größten Brauerei Münchens. Seit Oktober 2004 gehört die Spaten-Franziskaner-Löwenbräu-Gruppe zu InBev.

 

Seit 1634 im Kloster des Paulanerordens in der Neuhauser Straße gebraut, ist das Paulaner-Bier das jüngste unter den Münchner Bieren. Zunächst wurde das Bier nur an Festtagen öffentlich ausgeschenkt. Das Rezept des Starkbiers, das schnell sehr beliebt bei den Münchnern wurde, geht auf einen gewissen Bruder Barnabas zurück. Hauptsitz der Brauerei war lange Zeit auf dem Nockherberg, in dessen Gaststätte auch das alljährliche Starkbierfest mit dem berühmten Politiker-Derblecken (Veralbern) unter Leitung eines gewählten Bruder Barnabas stattfindet. Die Brauerei selbst befindet sich seit Februar 2016 nun im Stadtteil Langwied - natürlich noch auf Münchner Stadtgebiet 

 

Die Spatenbrauerei wurde 1397 gegründet und war die ersten Jahrhunderte in der Neuhauser Gasse angesiedelt. Seit 1807 ist die Brauerei nun im Besitz der Familie Sedlmayer und zog bald in die Marsstraße um, wo sie noch heute ansässig ist. Merkmal der Marke ist ein weißer Spaten auf rotem Hintergrund sowie die Initialien Gabriel Sedlmayers. Ebenso im Besitz der Familie Sedlmayer und daher heute mit Spatenbräu verbunden ist die Franziskaner-Brauerei. Seit einigen Jahren gehört die Spaten-Franziskaner-Löwenbräu-Gruppe zu InBev.


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